Wer nicht zwei Jahre darauf warten will, dass sich seine Grünabschnitte und Küchenabfälle in brauchbaren Dünger verwandelt haben, der schafft sich einen Schnellkomposter an. Je nach Größe und Füllmenge kompostiert der Inhalt binnen eines halben bis ganzen Jahres. Lesen Sie, was ein Komposter ist, wo Sie ihn am besten aufstellen und wie Sie den Prozess noch weiter beschleunigen können.
Was ist ein Schnellkomposter?
Unter einem Schnellkomposter wird ein halb geschlossenes Kunststoffbehältnis verstanden. Durch isolierte Außenwände erreicht das Material eine höhere Temperatur als auf einem herkömmlichen Komposthaufen. Durch die höhere Temperatur kommen die chemischen Prozesse der Verrottung schneller in Gang und verlaufen auch in kürzerer Zeit. Der Kompostierungsprozess wird durch die Art der Schichtung, den vorhandenen Mikroorganismen, der Luftzirkulation, dem Feuchtigkeitsgehalt und Wärme beeinflusst. Ein Schnellkomposter erlaubt eine Schichtung auf kleinem Raum. Durch ein Bodengitter bzw. minimale Öffnungen im Boden können Kompostwürmer und Co in den Kompost eindringen. Gleichzeitig bleibt der Bereich außerhalb relativ frei von Ungeziefer. Deckel und Isolierung sorgen für eine höhere Innen- als Außentemperatur beim kompostieren.
Um die Luftzirkulation zu beeinflussen, kann der Kompost regelmäßig umgeschichtet werden. Oder Sie schaffen sich einen Trommelkomposter an. Hier kann mithilfe einer Kurbel die befüllte Trommel gedreht und dabei belüftet werden. Kompliziertes Umschichten mit Dreck und Gestank entfallen.
Schnellkomposter zum kaufen
list not found:Ein Schnellkomposter benötigt sehr wenig Platz und eignet sich damit auch für den kleinsten Garten. Das Durchschnittsvolumen an kompostierbarem Abfall einer dreiköpfigen Familie mit einem kleinen Garten liegt bei ungefähr 2000 Litern. Der Dünger schrumpft auf 1000 Liter. Es gibt sie in verschiedenen Farbtönen und Formen im Baumarkt oder online zu kaufen. Sogar ansehnliche Produkte mit Holzverkleidung sind erhältlich.
Tipp: Es gibt Komposter, die aus mehreren Modulen bestehen. So können Sie mit einem Basismodul beginnen und nach Bedarf Erweiterungsmodule hinzufügen ohne einen neuen Kompostplatz anzulegen.
Der richtige Stellplatz für den Schnellkomposter
Wie für einen normalen Komposthaufen gilt es, einen Platz zu finden, der weder dauerhaft Sonneneinstrahlung noch starkem Regen oder Wind ausgesetzt ist. Wenig geeignet ist ein Platz direkt an der Hauswand. Die Gefahr für Schimmel ist zu hoch. Außerdem sollte der Schnellkomposter auf organischem Untergrund stehen. Nur hier finden Mikroorganismen schnell den Weg ins Innere und die Luftzirkulation funktioniert besser. Ein Deckel auf dem Schnellkomposter schützt vor zu viel Nässe und damit vor Schimmelsporen.
Tipp: Ist Ihr Kompost trotzdem zu Nass, schaffen Zeitung und aufsaugende, unbedruckte Pappe Abhilfe. Zu trockenes Grün kann mit einer Gießkanne mäßig benetzt werden. Weitere Informationen zu dem perfekten Standort.
Solarenergie effektiv nutzen und Geld sparen
Mit einem Schnellkomposter sparen Sie bares Geld. Dank der geschickten Nutzung von Wärme wird eine Beigabe von Kompostbakterien oder Pilzkulturen überflüssig.
Wer mag, beschleunigt auf natürliche Weise das Kompostieren und den ohnehin schon zügig verlaufenden Verrottungsprozess. Einige Kräuter eigenen sich als biologische Katalysatoren; dazu gehören Beinwell und Baldrian. Aber auch so genanntes Unkraut wie Brenneseln, Scharfgarbe und Löwenzahn kurbeln den Kompost an. Sogar Wedel vom Farn besitzen diese Eigenschaft.
Tipp: Lösen Sie einen Frischhefewürfel in Wasser (10 Liter) auf und rühren Sie ein Kilo Zucker unter. Geben Sie das mit einer Gießkanne zu Ihrem Grünabfall. So beschleunigen Sie den Vorgang ebenfalls ganz ohne Chemie und horrende Kosten.
Marke Eigenbau statt Kunststofftonne
Für eine individuelle Größe und Optik lässt sich ein Schnellkomposter durchaus in Eigenregie erbauen. Beachten Sie dabei vor allem die gute Isolierung und die Öffnung am Boden. Allerdings sind die Anschaffungskosten für einen Thermokomposter, Synonym für Schnellkomposter relativ gering. Einige Modelle sind bereits ab 50 Euro zu bekommen.
Kein Stinken, kurzes Warten, keine Folgekosten
Im Vergleich zu einem herkömmlichen Komposthaufen punktet der Schnellkomposter vor allem damit, dass er wenig Gerüche abgibt, da ein Deckel die Moleküle im Inneren Behält. Weiter dauert es bis zum brauchbaren Dünger nur die Hälfte der Zeit oder sogar weniger. Da sich der Thermokomposter namensgebend der Thermodynamik statt Zusatzpulvern bedient, entstehen keine Folgekosten. Kompostbeschleuniger sind somit nicht zwingend notwendig. Alles in allem ist er eine echt saubere Angelegenheit.