Der heimische Kompost ist eine natürliche Ressource für Dünger. Kompost, gern das schwarze Gold des Gärtners genannt, entsteht durch die richtige Entsorgung von Küchen- und Gartenabfällen. Nicht alle organischen Materialien lassen sich kompostieren, bestimmte Abfälle sollten in der Biotonne entsorgt werden.
Kompostierbare Abfälle aus der Küche
Grundsätzlich können alle organischen Abfälle auf den Komposthaufen landen, die in einem unbehandelten Zustand sind. Dazu zählen beispielsweise die Eierschale und Salatblätter. Die Schale von Obst und Gemüse kann kompostiert werden. Ausnahmen bilden stark mit Pestiziden behandelte Früchte. Zitronenschalen gehören im Zweifelsfall eher in die Biotonne. Zitrusfrüchte im Allgemeinen (also auch von Apfelsine, Grapefruit, Mandarine) zersetzen sich schlecht und sind – wenn sie aus konventionellem Anbau stammen – auch oft mit Pestiziden behandelt. Der Tee- und Kaffeesatz kann samt Filtertüten problemlos auf den Kompost geworfen werden. Behandelte Produkte sind in keinem Fall zum Kompostieren geeignet. Brot- und Kuchenreste, Fleisch- und Fischabfälle und Frittierfett müssen über die Biotonne entsorgt werden.
Kompostierbares aus dem Garten
Der Grünschnitt, ebenso der Strauchschnitt sowie verwelkte Blumen und Kräuterpflanzen eignen sich für den Kompost. Fallobst, Laub und Moos dürfen ebenfalls auf dem Komposthaufen landen, sie tragen zu einem hochwertigen Kompost bei. Auch Äste, Sträucher oder Sägespähne eignen sich zum Kompostieren. Späne und Holzhäcksel eignen sich zum Kompostieren, solange das Holz nicht behandelt ist, das heißt nicht imprägniert, gebeizt, lackiert oder verklebt/geleimt wurde. Stets zu berücksichtigen ist, dass immer auf eine gute Mischung der verschiedenen Abfälle geachtet wird.
Walnuss-Blätter hingegen setzen beim Verrotten den Stoff Juglon frei, welcher Keimung und Wachstum von vielen anderen Pflanzenarten hemmt. Deshalb sollte Walnuss-Laub nicht im Garten oder in einer geschlossenen Wurmfarm kompostiert werden. Das Laub von Buchen, Eichen, Esskastanien und Abfälle von Nadelbäumen (Nadel, Reisig) zersetzen sich relativ langsam und machen die entstehende Komposterde relativ sauer. Man kann daher diese saure Erde (oder die Abfälle als Mulchmaterial) für Pflanzen verwenden, die einen sauren Boden bevorzugen (leicht saure Böden mögen z. B. Brom- u. Himbeeren und Mini-Kiwis; noch saurere Böden verlangen z. B. Großfrüchtige Kiwis, Heidel- u. Preiselbeeren, Cranberries, Azaleen/Rhododendron und Heidekraut).
Wo saure Erde nicht erwünscht ist, sollten die oben genannten Säure-produzierenden Abfälle vor der Kompostierung mit einer größeren Menge an anderen Materialien und/oder mit Kalk gemischt werden. Grünschnitt und Holzabfall von Thuja (Lebensbaum) sollte nicht (oder nur als kleine Beimischung) kompostiert werden, da Thuja Stoffe freisetzt, welche die Verrottung deutlich verlangsamen, und die das Wachstum einiger Pflanzen hemmen.
Keine Zitrusschalen!
Mist von Tieren
Mist von Tieren kann für die Kompostierung verwendet werden, solange man folgendes beachtet:
- WICHTIG: keinen Mist kompostieren, welcher von Tieren stammt, die gerade frisch entwurmt wurden, da sonst die Kompost- und Regenwürmer getötet oder geschädigt werden (Faustregel: min. 1 Woche Wartezeit einhalten).
- möglichst keinen Mist aus konventioneller Tierhaltung verwenden, da der Mist mit Medikamenten-Rückständen belastet sein kann. Schweinemist aus konventioneller Haltung enthält Kupfer, der in größeren Mengen toxisch auf Regenwürmer wirkt. Pferdemist und Mist von Bio-Rindern aus Freilandhaltung eignet sich gut zur Kompostierung. Geflügelmist sollte wenn möglich von Tieren stammen, die „Bio“ u. im Freiland gehalten wurden.
- Reiner Geflügelmist ist für Kompostwürmer zu scharf, da er relativ viel Phosphor enthält. Daher sollte er vor der Kompostierung mit anderen Stoffen (z. B. Stroh, Holzhäcksel, Erde) gemischt werden. Geflügelmist kann Salmonellen enthalten, dagegen hilft eine Heißrotte (siehe unten). Im Freiland werden Salmonellen auch durch die UV-Strahlung der Sonne abgetötet (im Sommer: Mist breitflächig in der Sonne ausbreiten, mehrere Tage bescheinen lassen). Salmonellen können auch an rohen Eierschalen und an rohem Geflügel –u. Schweinefleisch vorkommen.
- Mist von Tieren, die Krankheitserreger oder Parasiten enthalten, muss einer Heißrotte (Temperaturen von 60- 70°C über min. 1 Woche) unterzogen werden, bevor man ihn kompostiert. Für eine Heißrotte benötigt man ein relativ großes Volumen (min. 1 Kubikmeter), welches an den Seiten so gut isoliert ist, dass die Hitze bis zu den Wänden wirken kann. Falls man Bedenken wegen der Übertragung von Krankheitserregern u. Parasiten hat: mit der entstehenden Komposterde nur Kulturen düngen, wo man keine Teile isst, die sich im Boden o. knapp darüber befinden (z. B. Gemüse, Erdbeeren). Problemlos damit düngen kann man Zierpflanzen und solche Obstgehölze, deren Früchte so weit oben reifen, dass sie bei Starkregen nicht mit Erde bespritzt werden.
- menschlichen Kot sollte man nicht kompostieren, wenn er Medikamenten-Rückstände enthält. Kot sollte immer von Urin getrennt werden, sollte mit einer Erdschicht bedeckt und trocken u. luftig gelagert und kompostiert werden, dann stinkt er nicht oder kaum. Gegen schlechte Gerüche hilft auch das Untermischen von Pflanzenkohle.
Krankheitserreger u. Parasiten lassen sich durch eine Heißrotte abtöten. Falls man Bedenken wegen der Übertragung von Krankheitserregern u. Parasiten hat: siehe obigen Punkt.
Wenn man Mist kompostiert, sollte man den Mist ringsherum und von oben mit einer Erdschicht (10-15 cm) bedecken, dann riecht er weniger.
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